Fritz Neumeyer & Rolf Junghanns (harpsichords) Musik für zwei Cembali

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Released 1969 by Harmonia Mundi HM 30328 I Stereo auch Mono abspielbar
Gespielt im Kaisersaal des Kaufhauses zu Freiburg anläßlich der I . Tagung der Gesellschaft für Immunologie am 17. Oktober 1969
Design Heinrich Lehlllann
Druck: Waldkircher Verlagsgeseltschaft, 7808 Waldkirch 1,. Br.
Printed in Germany

Harpsichord after Andreas Ruckers (c. 1600) built by Adolf Hartmann und Martin Scholz, 1951
Harpsichord after Johannes Ruckers (c. 1640) built by Martin Saßmann, 1969

Seite A
JOHANN SEBASTIAN BACH (1685-1750) Triosonate d-moll BWV 527
00:00 Andante
04:57 Adagio e dolce
09:43 Vivace
FRANCOIS COUPERIN (1668-1733)
Quatre pieces a deux clavecins
13:33 Allemande (9me Ordre)
17:29 La Juillet (I4me Ordre)
20:00 La Létiville (I6th Ordre)
22:30 Muséte de choisi (I5th Ordre)
26:10 Muséte de Taverni (I5th Ordre)

Seite B
JOHANN CHRISTIAN BACH (1735-1782) Sonate G-dur
28:58 Allegro
34:11 Tempo di Menuetto
JOHANN SEBASTIAN BACH Triosonate C-dur BWV 529
37:48 Allegro
43:00 Largo
47:15 Allegro

Die Triosonate mit zwei Oberstimmen und Generalbaß
(Baßstimme nebst Akkordausfüllung) war die
meistgepflegte Gattung der Kammermusik im 18.
Jahrhundert. Die Oberstimmen wurden auf zwei
Violinen, zwei Flöten, zwei Oboen oder auch in gemischter
Besetzung gespielt, dazu trat als Baßinstrument
Violoncello, Gambe oder Fagott sowie Cembalo,
Laute oder Orgelpositiv als harmonische Stütze.
Auf diese Weise waren also bei der Aufführung einer
Triosonate vier Spieler beschäftigt.
Daneben war es auch üblich, Trios zu zweit, mit n’ur
einem Melodieinstrument und obligatem Cembalo zu
spielen. Letzteres i.ibernahm die zweite Melodiestimme
nebst der Baßstimme. Daß diese verschiedenen
Arten der Aufführung nebeneinander bestanden,
zeigt zum Beispiel die Triosonate in G-dur von Johann
Sebastian Bach, die in zwei Fassungen vorliegt:
einmal für zwei Traversflöten mit Generalbaß, zum
anderen für Viola da gamba mit obligatem Cembalo.
Wenn man nun die Triosonate ganz dem Tasteninstrument
anvertraute, so ergaben sich wieder andere
Aufführungsmöglichkeiten. Die Dreistimmigkeit
konnte entweder von nur einem Spieler auf
einem Instrument mit zwei Manualen und Pedal dargestellt
werden (Orgel, Pedalcembalo oder auch Pedalclavichord),
oder man musizierte auf zwei Cembali,
Spinetten oder Clavichorden auf die Weise, wie
Frans;ois Coup er in es im Vorwort zu seinem großen
Trio »L’Apotheose de Lulli« (1725) beschreibt:
»Dieses Trio, ebenso wie die »Apotheose de Corelli«
und die ganze Sammlung von Trios, die ich im nächsten
Juli herauszugeben beabsichtige, können ebensogut
auf zwei Clav’ecins gespielt werden, wie ~uf allen
anderen Instrumenten. Ich führe sie in meiner
Familie und mit meinen Schülern mit sehr glücklichem
Erfolg auf, und zwar so, daß die erste Oberstimme
und der Baß auf dem einen. Clavecin gespielt werden,
und die zweite auf dem anderen mit demselben
Baß im Einklang. Nun ist es so, daß hierzu zwei
Exemplare nötig sind statt einem, und ebenso zwei
Clavecins. Im übrigen aber finde ich, daß es oft leichter
ist, diese zwei Instrumente zusammenzubringen,
als vier Leute, die Musik machen …. Die Ausführung
wird einen nicht weniger angenehmen Eindruck
hervorrufen, umso mehr, als das Clavecin auf seine
Art eine Brillanz und Klarheit hat, die man kaum bei
anderen Instrumenten findet.«
Der Anweisung Couperins entsprechend erklingen
auf dieser Schallplatte zwei der sechs sogenannten
Orgel-Triosonaten von Johann Sebastian Bach. Aus
der Mittelstellung zwischen Orgel- und Kammerstil
hat Philipp Spitta geschlossen, daß diese einzigartigen
Meisterwerke, die Bach als übungsstücke zur Organistenausbildung
seines ältestens Sohnes Wilhelm
Friedemann schrieb, für das Pedalcembalo oder Pedalclavichord
bestimmt waren.
Eingestreut in die 27 Ordres der »Pieces de Cl avecin
« (1713-1730) von Frans;ois Couperin finden sich
vier dreistimmige, auf drei Systemen notierte Stücke,
die von einem Spieler allein nicht ausgeführt werden
können. Für ihre Wiedergabe steht es frei, ob ein Melodieinstrument
oder ein Baßinstrument hinzugezogen
wird, ob man dreihändig auf zwei Manualen
spielt oder ob man, wie es auf dieser Aufnahme# zu
hören ist, Couperins Anweisung für das Spiel auf
zwei Clavecins folgt. Eine Sonderstellung in seinem
Werk nimmt die prächtige Allemande a deux Clavecins
« aus der 9. Ordre ein, die in ihrer Freistimmigkeit
nur auf zwei Clavecins zum Klingen gebracht
werden kann.
Ebenfalls nur auf zwei Tasteninstrumenten spielbar
ist die Sonate in G-dur op. 15 Nr. 5 des jüngsten
Bach-Sohnes Johann Christian. Sie erinnert in -dem
Wechselspiel der bei den Instrumente an seine berühmten
Sinfonien für Doppelorchester aus op. 18.
Der Stil des Werkes läßt erkennen, daß es nicht nur
wie hier bei der Ausführung auf zwei Cembali, sondern
auch auf zwei Hammerklavieren jener Zeit seinen
musikalischen und klanglichen Reiz entfalte. .
könnte.
FN/RJ

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